Tee schätzen und schützen
Tees, Kräuter- und Früchtetees sind Teil unserer Alltagskultur und ein wichtiger Teil einer ausgewogenen, gesunden Ernährung. Mit ihrer Verschiedenartigkeit bereichern sie unser Leben und sorgen für besondere Momente. So weit, so gut. Immer mehr gesetzliche Auflagen und Hürden drohen, die Verfügbarkeit der natürlichen Rohwaren aus den Ursprungsländern immer weiter einzuschränken. Deutsche Teehersteller importieren Tee und Rohwaren aus über 90 Ländern und verarbeiten rund 400 Pflanzenteile von mehr als 300 verschiedenen Pflanzen, um ihre beliebten Kreationen anzubieten. Ob das in Zukunft auch noch möglich sein wird, bleibt offen, denn immer mehr Erzeuger scheuen die stetig zunehmenden bürokratischen Hürden in der EU. Damit steht nicht nur die Vielfalt an Tee-Rohstoffen auf dem Spiel – auch die Attraktivität von Tee als natürliches, vielseitiges Lebensmittel könnte darunter leiden.
Kein Tag ohne Tee
Morgens, mittags, abends und gerne zwischendurch: Tees, Kräuter- und Früchtetees sind ideale Alltagsbegleiter und können getrunken werden, wie es den Konsumenten gerade gefällt. Ob mit Koffeinkick als Wachmacher oder ohne als Entspannungsgetränk, als kalorienarmer Durstlöscher oder als edle Spezialität – Tee ist bei uns inzwischen allgegenwärtig. Besonders erfreulich ist dabei, dass immer mehr junge Konsumenten Tee für sich entdecken. Als Teil ihres gesunden Lifestyles, als Statement-Drink im Fall von Matcha und als gern genommene Alternative zu Wasser oder zuckerhaltigen Limonaden. Tee gilt als gesund und positiv, denn die deutschen Teehersteller halten die Spannung mit Produktentwicklungen wie Functional Teas oder Cold Brew Teas sowie immer neuen Spezialitäten aus aller Welt weiter hoch.
Wachsende Exporte
Von den 47.846 Tonnen Tee, die 2024 nach Deutschland eingeführt wurden, gingen etwas mehr als 21.411 Tonnen wieder in den Export. Im Vorjahr waren es noch weniger als 20.000 Tonnen. Tee, der von deutschen Unternehmen verarbeitet und veredelt wurde, genießt nach wie vor in vielen Ländern Europas und auch beispielsweise in den USA einen hervorragenden Ruf. Die hohen Standards, unter denen Tee bei uns gehandelt und verarbeitet wird, machen ihn zu einem
begehrten Exportgut.
Eigenbedarf und Exporte der großen Erzeuger
Die Welt-Teeproduktion überstieg 2024 erstmalig die 7 Millionen Tonnen Grenze. Der Zuwachs gegenüber dem Vorjahr lag bei rund 6,8 %. Der Hauptanteil des Wachstums entfiel zu 90 % auf China, das seine Produktion um 12 % steigern konnte. Die Gesamt-Exporte der Erzeugerländer beliefen sich auf fast 1,9 Millionen Tonnen, was einem Zuwachs von 8,2 % im Vergleich zum Vorjahr und einer Exportquote von etwas mehr als 26,6 % entspricht. Der Eigenkonsum der Erzeugerländer liegt damit weiterhin bei über 70 %. Das Verhältnis von Eigenkonsum zu Export ist allerdings je nach Erzeugerland sehr unterschiedlich. Die Top 4 der Tee-Erzeugerländer, China, Kenia, Indien und Sri Lanka, kommen zusammen auf über 76 % der weltweiten Tee-Exporte. Eine Ausnahme im Handel mit Tee ist die Türkei. Mit fast 273.000 erzeugten Tonnen eigentlich viertgrößter Tee-Produzent der Welt, exportierte die Türkei lediglich rund 2 % davon und spielt damit auf dem internationalen Markt nur eine untergeordnete Rolle.

Mit knapp 598.500 Tonnen verzeichnete Kenia ein neues All-Time-High, ist der drittgrößte Tee-Produzent der Welt und bleibt mit Abstand der größte Tee-Exporteur. Die Exportmenge steigerte sich von 2023 zu 2024 noch einmal um 71.500 Tonnen. Der Anteil an den Welt-Tee-Exporten lag 2024 bei 31,6 %.

China bleibt nach wie vor unangefochten größter Tee-Produzent der Welt. Das Produktionsplus im Jahr 2024 lag bei knapp 490.000 Tonnen im Vergleich zum Vorjahr. Insgesamt wurden dort 3.740.000 Tonnen produziert. Der Anteil an den Welt-Tee-Exporten lag bei 19,9 %.

Indien bleibt nach China weiterhin die Nummer 2 der weltgrößten Tee-Produzenten. Die Menge des hier erzeugten Tees verringerte sich im Vergleich zum Vorjahr um fast 83.000 Tonnen oder knapp über 6 %, gleichzeitig stiegen die Exporte um beachtliche 30.000 Tonnen. Der Anteil an den weltweiten Tee-Exporten lag 2024 bei rund 13,6 %.

Sri Lanka bleibt fünftgrößter Tee-Produzent der Welt und konnte seine Produktionsmenge im Vergleich zum Vorjahr um rund 6.000 Tonnen auf 262.159 Tonnen steigern. Exportiert wurden davon 245.788 Tonnen. Der Anteil an den Welt-Tee-Exporten lag 2024 leicht über 13 %.
Diese Länder prägen den internationalen Teemarkt
Sri Lanka (circa 3,7 %) und die Türkei (fast 4 %) komplettieren das Quintett der -Herkunftsländer, auf die über 87 % des 2024 weltweit erzeugten Tees entfallen.
- 18,2% Indien 1.284.780 Tonnen
- 8,5% Kenia 598.478 Tonnen
- 3,9% Türkei 272.854 Tonnen
- 3,7% Sri Lanka 262.159 Tonnen
- 12,7% Sonstige Länder 894.326 Tonnen
- 53,0% China 3.740.000 Tonnen