Japan
Japan kam im Jahre 593 n. Chr. von China aus zusammen mit dem Buddhismus erstmalig in Kontakt mit Tee. Dieser verschwand dann aber wieder aus nicht bekannten Gründen. 729 n. Chr. waren einhundert Mönche am japanischen Kaiserhof zu Gast und wurden mit Tee bewirtet. Die Blätter kamen vermutlich aus China und wurden von einem japanischen Gesandten nach Japan gebracht. Im Jahre 805 n. Chr. brachten die japanischen Mönche Saicho und Kukai unabhängig voneinander Teesamen von ihren Reisen nach China mit nach Japan. Die ersten Pflanzungen waren nur sehr klein, nennenswerte Importe sind nicht bekannt und Tee wurde vermutlich nur am Kaiserhof konsumiert.
Letztlich war es der japanische Mönch Eisai, der im Jahre 1191 n. Chr. nach der Rückkehr von seiner Reise nach China, um den Zen-Buddhismus zu studieren, dem Tee dazu verholfen hat, in Japan Fuß zu fassen. Auch er brachte Teesamen mit und verteilte sie in den Präfekturen. Die berühmten Teegärten in der Region Uji in der Präfektur Kyoto gehen auf seine Pflanzungen zurück. Damit können diese Pflanzungen im 12. Jahrhundert als Beginn des groß angelegten Teeanbaus angesehen werden. Eisai schrieb auch das erste japanische Buch über Tee, genau genommen über „Körperpflege durch Teetrinken“. Eisai machte Tee also als gesundes Getränk populär. Gleichzeitig gab er den Anstoß für die japanische Teekunst.
Die Teezeremonie, für welche die japanische Teekultur bis heute berühmt ist, etablierte sich im 15. Jahrhundert. Die Regeln in ihrer heute noch gültigen Form legte der große Teemeister Rikyu im Jahre 1564 fest.
Im 16. Jahrhundert wurde die Anbaumethode der Beschattung erfunden. Damit wurde der Grundstein für die Herstellung der Grünteesorten Gyokuro und Matcha gelegt. 1738 entwickelte Soen Nagatani eine Herstellungmethode, aus der nicht nur die Grünteesorte Sencha hervorgehen sollte. Sie gilt gleichzeitig als entscheidende Entwicklung zur Erfindung der „japanischen Methode“ zur Grünteeherstellung, bei der das frische Teeblatt gedämpft und nicht wie in der „chinesischen Methode“ in heißen Pfannen geröstet wird.