Anbaugebiet: China

China

China gilt als das Ursprungsland des Tees und die Provinz Yunnan als Urheimat des Teestrauchs (Camellia sinensis (L.) Kuntze). Von hier aus hat sich der Tee in das benachbarte Assam, Burma, Laos und Südchina verbreitet.

Der wohl bekannteste Mythos zur Entdeckung des Tees besagt, dass der Kaiser Shennong um 2737 v. Chr. Tee durch einen Zufall entdeckt haben soll. Eines Tages fielen Blätter eines Teestrauches in sein Wasser (er soll aus hygienischen Gründen nur heißes Wasser getrunken haben), färbten dieses und gaben ihm Geschmack. Der Kaiser war begeistert von der vitalisierenden und erfrischenden Wirkung und gab seinen Untertanen daraufhin Tee zu trinken und lehrte sie, Tee zuzubereiten.

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Yunnan

Fläche
466.600 ha
Teesorten
Den Großteil der Tees aus Yunnan machen mit 45 % Grüntees aus. Der Anteil an Schwarztees liegt bei 20%.
Höhenlage
1.000 - 2.000 Meter
Yunnan

Yunnan

Südwestlichste Provinz Chinas. Angrenzend an die Provinzen Guangxi, Guizhou, Sichuan sowie an Tibet, Vietnam, Laos, und Myanmar. Yunnan gilt als die Urheimat des Teestrauchs (Camellia sinensis (L.) Kuntze) und Geburtsstätte der chinesischen Teekultur. Tee ist in Yunnan besonders reich an Geschichte, Kultur und Traditionen. In den vielen Präfekturen und autonomen Bezirken Yunnans wachsen einige der ältesten Teebäume der Welt, in ihrer annähernd ursprünglichen und natürlichen Umgebung, die von einer besonders hohen Biodiversität geprägt ist. Abgesehen von solchen Teewäldern findet der Teeanbau mittlerweile auch vermehrt im Plantagenstil statt. Yunnan ist nach Fujian die Provinz mit dem höchsten Produktionsvolumen in ganz China (Stand 2017). Yunnan ist die Provinz mit der größten Teeanbaufläche, obwohl nur ca. 6 % der Fläche landwirtschaftlich nutzbar ist.

Haupterntezeit

Bedingt durch das milde Klima beginnt die erste Ernte teilweise bereits Ende Februar. Drei bis vier Wochen nach der ersten Ernte beginnt die zweite Ernte, die bis Mitte Mai andauert. Eine dritte Ernte findet – sofern nicht auch während der Regenzeit geerntet wird – erst nach dem Ende dieser von Oktober bis November statt. Yunnan verfügt insgesamt über eine recht lange Vegetationsperiode von zehn Monaten, innerhalb derer Tee geerntet werden kann.

Klima

Insgesamt recht warmes und feuchtes Monsunklima. In den wärmeren Teilen (im Süden) der Provinz ist das Klima eher tropisch mit nur leicht kühleren Wintern; die vergleichsweise kühleren Gebiete haben ein subtropisches Klima mit kühlen, trockenen Wintern. In Höhenlagen herrscht häufig ein trockenes Bergklima.

Gelände/Lage

Im Nordwesten Yunnans grenzt die Provinz an das tibetische Hochplateau an. Die höchsten Erhebungen erreichen dort eine Höhe von 6.740 Meter. Im Südwesten fällt das Gelände auf unter 100 Meter ab. Insbesondere im Norden und im Westen der Provinz ist das Terrain sehr gebirgig. Die durchschnittliche Höhe der Provinz beträgt 1.980 Meter. Yunnan ist bekannt für seine zahlreichen „Teeberge“. In der Präfektur Xishuangbanna im Süden Yunnans befinden sich beispielsweise die „Six Famous Tea Mountains“, die zu den bekanntesten Teebergen der Provinz zählen.

Böden

Die Böden sind fruchtbar und reich an Mineralien und organischen Stoffen. Die vor allem im Osten und Westen der Provinz häufig anzutreffenden roten Böden unterschiedlichen Alters zeugen von einem besonders hohen Eisenoxidgehalt.

Geschmacksprofil

Die vollmundigen und aromatischen Schwarztees aus Yunnan zeichnen sich durch ihre malzig-herben Noten aus, die an Schwarztees aus dem fast 1.000 km entfernten Assam (Indien) erinnern. Erdige Noten sind sowohl für Schwarztees als auch für Grüntees aus Yunnan typisch. Letztere sind ebenfalls sehr aromatisch und schmecken angenehm süß. Sie zeichnen sich durch erfrischende, dezent grasige Noten aus.

Kultivare/Varietäten

In Yunnan wird eine Vielzahl an unterschiedlichen Varietäten und Kultivaren angebaut. Einige haben hier ihren Ursprung und kommen zum Teil auch nur hier vor. Besonders häufig vertreten sind großblättrige Varietäten und Kultivare, die vorrangig der Assamica-Varietät zuzuordnen sind. Hierzu zählt u.a. die außerhalb Yunnans kaum anzutreffende Dayeh-Varietät, aus der vor allem Pu Erh Tees und Yunnans bekannteste Schwarzteesorte Diang Hong hergestellt werden. Für Pu Erh Tees werden u.a. auch die Blätter von wildwachsenden Teepflanzen der Art Camellia taliensis (W.W.Sm.) Melch verwendet.

Teesorten

In Yunnan werden verschiedene Teesorten hergestellt. Den Großteil der Tees aus Yunnan machen mit 45 % Grüntees aus. Der Anteil an Schwarztees liegt zwar nur bei 20 %, allerdings produziert Yunnan damit immer noch mehr Schwarztee als jede andere Provinz in China (ca. 20 % aller chinesischen Schwarztees stammen aus Yunnan). Interessanterweise wurde die Schwarzteeherstellung in Yunnan erst sehr spät eingeführt (um 1939). Eine der bekanntesten Schwarzteesorten aus Yunnan ist „Diang Hong“.

Besondere Teeverarbeitung/Tees

Yunnan ist Ursprung und Heimat einer mehr als 2.000 Jahre alten und ganz besonderen Teespezialität: Pu Erh. Das Geheimnis seiner Herstellung wird auch heute noch streng gehütet. Unterschieden werden roher („Sheng“) und reifer („Shu“) Pu Erh. Beide haben gemeinsam, dass die Blätter mit Hilfe von Mikroorganismen fermentieren. Damit unterscheiden sie sich, obwohl sie nicht selten mit Schwarztees verwechselt werden, von diesen insofern, dass an der Herstellung von Schwarztee keine Mikroorganismen beteiligt sind, sondern die Blätter mit Sauerstoff reagieren, also oxidieren. Pu Erh Tees werden häufig zu Kuchen geformt und als solche angeboten. Pu Erh gehört zu wenigen Teesorten, denen nachgesagt wird, dass sie bei richtiger Lagerung mit dem Alter besser werden, da sie über den Herstellungsprozess hinaus reifen. Der Charakter ist speziell. Bei richtiger Zubereitung schmeckt Pu Erh Tee angenehm süß und entfaltet mineralische und leicht erdige Noten.

Besondere Teezubereitung/Zeremonie

Der Gong-Fu-Stil ist eine der bekanntesten Zubereitungsarten, die vor allem in Yunnan und anderen südchinesischen Provinzen gebräuchlich ist. Für die Zubereitung im Gong-Fu-Stil werden bis zu zehn Utensilien benötigt. Die Zubereitung beginnt mit dem Übergießen der Teekanne und der Teeschalen mit heißem Wasser. Im Folgenden wird auch der Tee für ca. 5-15 Sekunden mit heißem Wasser übergossen. Dieser Schritt wird als „Waschen“ des Tees bezeichnet. Erst danach beginnt die eigentliche Teezubereitung. Von mehreren Teeaufgüssen, die im Rahmen dieser Zubereitungsmethode möglich sind, gilt der zweite Aufguss als besonders aromatisch.

Insiderwissen

Yunnan bietet eine der vielfältigsten und artenreichsten Floren und Faunen von ganz China. Die indigenen Völker Yunnans pflegen und erhalten die hohe Biodiversität, von der auch die von ihnen bewirtschafteten Teewälder geprägt sind. Die Art Camellia taliensis (W.W.Sm.) Melch ist nur eine von mehreren in Yunnan heimischen Arten innerhalb der Gattung der Teegewächse, die – wenn auch nicht im kommerziellen Sinne – für die Herstellung von Tee verwendet werden. Dadurch, dass sich diese ihren Lebensraum mit einer Vielzahl an weiteren einheimischen Pflanzen- und Tierarten teilen, ergibt sich eine extrem hohe Biodiversität, die als Vorbild für unzählige moderne Teegärten dienen kann, welche nicht selten mit den Folgen einer ungenügenden Biodiversität kämpfen.

Fujian

Fläche
218.530 ha
Teesorten
Ca. 80 % aller chinesischen Oolong Tees kommen aus Fujian. Weiße Tees haben zwar lediglich einen Anteil von ca. 5 % aller in Fujian erzeugten Tees, machen allerdings 84 % der in Gesamtchina produzierten weißen Tees aus.
Höhenlage
200 - 1.500 Meter
Fujian

Fujian

Provinz im Südosten Chinas. Im Osten und Süden liegen das Ost- und Südchinesische Meer und die Taiwanstraße. Fujian ist nicht nur in Bezug auf das Produktionsvolumen (Nummer 1 - Stand 2017). Die Provinz ist auch als Heimat einiger der beliebtesten und qualitativ hochwertigsten chinesischen Tees und Teespezialitäten bekannt. Darüber hinaus hat eine große Vielzahl an Teesorten hier ihren Ursprung. Teegärten in Fujian sind etwas größer als der Landesdurchschnitt. Allerdings wird der Teeanbau in China noch stark durch kleinbäuerliche Strukturen geprägt. Ein Teegarten in China ist im Schnitt nur ca. 0,1 Hektar groß.

Haupterntezeit

In den meisten Regionen Fujians beginnt die Ernte im April, in seltenen Fällen bereits Mitte März. Die Frühjahrsernte dauert in der Regel bis Mitte/Ende Mai an. Neben dem späten Frühling und Frühsommer stellt für die Herstellung verschiedener Oolong Tees der Zeitraum von September bis November eine weitere wichtige Erntezeit dar. Dazwischen liegt die Regenzeit, die – sofern überhaupt geerntet wird – in der Regel mindere Qualitäten hervorbringt.

Klima

Fujian hat ein subtropisches Klima mit gleichmäßig verteilten Niederschlägen. Der Sommer ist warm und feucht. Der Winter ist mild und trockener. In Fujian lässt sich grob zwischen drei Jahreszeiten unterscheiden: November bis Februar ist die kühle, März bis Mai ist die warme und Juni bis Oktober ist die heiße Jahreszeit.

Gelände/Lage

Der überwiegende Teil der Provinz ist sehr gebirgig. Lediglich an der langen Küste im Osten der Provinz befinden sich einige wenige flache Ebenen. Die allgemeine Neigung des Landes fällt von Nordwesten nach Südosten ab. Mehrere Gebirgszüge von mittlerer Höhe verlaufen parallel zur Küste, wobei die Gebirgsketten im Inneren der Provinz komprimierter sind und sich zur Küste hin verbreitern. Das Land der Provinz wird traditionell als „acht Teile Berg, ein Teil Wasser und ein Teil Ackerland“ beschrieben.

Böden

Fujian ist die am stärksten bewaldete Provinz Chinas. In den gebirgigen Regionen im Inneren der Provinz sind gut entwickelte grau-braune Waldböden weit verbreitet. Hingegen sind auf den niedrigen Hügel und hohen Terrassen eher rote Böden vorherrschend.

Geschmacksprofil

Sehr unterschiedlich und von vielen Faktoren abhängig. Grüne Tees aus Fujian sind sehr aromatisch und angenehm weich. Oft florale, mitunter auch fruchtige und grüne Noten. Weiße Tees aus Fujian haben einen delikaten, süßen Geschmack häufig begleitet von leicht blumigen und nussigen Noten. Schwarztees aus Fujian sind aromatisch, oft kräftig und würzig und bringen nicht selten fruchtige Aromen hervor. Oolong Tees aus Fujian können, wie im Übrigen alle hier erwähnten Tees, sehr unterschiedlich ausgeprägt sein. Leichter oxidierte Oolong Tees bringen oft florale und fruchtige Aromen hervor, während sich stärker oxidierte Oolong Tees oft durch nussige und röstige Aromen auszeichnen. Oolong Tees sind häufig sehr aromatisch und schmecken angenehm (je nach Sorte) teilweise cremig-süß.

Kultivare/Varietäten

Für weiße Tees aus den Regionen um die Städte Fuding und Zhenghe im Nordosten der Provinz werden insbesondere die Kultivare Da Bai und Da Hao verwendet. Das Wuyi Gebirge im Nordwesten Fujians ist bekannt für seine erstklassigen Oolong Tees, von denen der Großteil aus den Kultivaren Rou Gui und Shui Xian hergestellt wird. Der weiter im Süden der Provinz gelegene Kreis Anxi ist bekannt für verschiedene Tees, insbesondere Oolong Tees. Einer der bekanntesten Oolong Tees, der hier seinen Ursprung hat, ist Tie Guan Yin, der vorrangig aus dem gleichnamigen Kultivar hergestellt wird. Die hier aufgeführten Kultivare sind nur eine Auswahl aus einer Vielzahl von Kultivaren, die in Fujian angebaut werden.

Teesorten

In Fujian wird nicht nur eine Vielzahl an Teesorten hergestellt. Einige dieser (z. B. Schwarztee oder weißer Tee) sollen hier sogar ihren Ursprung haben. Lediglich grüne Tees sind in Fujian im Vergleich zu anderen (vor allem ostchinesischen) Provinzen eher unterrepräsentiert. Mit ca. 53% aller Tees aus Fujian machen Oolong Tees den größten Anteil aus. Ca. 80 % aller chinesischen Oolong Tees kommen aus Fujian. Weiße Tees haben zwar lediglich einen Anteil von ca. 5 % aller in Fujian erzeugten Tees, machen allerdings 84 % der in Gesamtchina produzierten weißen Tees aus.

Besondere Teeverarbeitung/Tees

Lapsang Souchong, der seinen Ursprung im Wuyi Gebirge hat, gilt als erster Schwarztee überhaupt. Bei seiner Herstellung wird der Tee traditionellerweise in Bambuskörben über schwelendem Pinienholz geräuchert, wodurch er sein unverwechselbares Raucharoma erhält. Aufgrund seines charakteristischen und starken Rauchgeschmacks wird der Tee auch „Rauchtee“ genannt.

Jasmintee wird zwar auch in anderen Provinzen erzeugt, allerdings zählt Jasmintee aus der Gegend von Fuzhou in Fujian an der Straße von Taiwan zu den besten. Der im Frühjahr hergestellte Grüntee wird bis August gelagert, wenn die Erntezeit der Jasminblüten beginnt. Zwei Teile Jasminblüten werden mit einem Teil Tee vermengt, damit das Aroma, das die sich öffnenden Blüten entfalten, auf den Tee übergeht. Dieser Schritt der Aromatisierung wird mindestens zweimal, bei besonders hochwertigen Qualitäten bis zu sechsmal wiederholt. Zum Schluss werden die Blüten wieder herausgesammelt und der Tee getrocknet.

Insiderwissen

Die Provinz Fujian spielt eine entscheidende Rolle in der Entwicklung Taiwans zu einer der wichtigsten Teeanbaugebiete der Welt. Obwohl einheimische wilde Teepflanzen in Taiwan bereits im 17. Jahrhundert entdeckt worden sein sollen, begann der kommerzielle Teeanbau dort vermutlich erst im 19. Jahrhundert. Die Pflanzen, die dafür gepflanzt wurden, stammten aus Fujian. Aber nicht nur das Pflanzenmaterial wurde aus Fujian mitgebracht, sondern auch verschiedene Verarbeitungsmethoden. Diese historische Verbundenheit zwischen Fujian und Taiwan spiegelt sich heute auch darin wider, dass sowohl Fujian als auch Taiwan besonders bekannt für ihre Oolong Tees sind.

Zhejiang

Fläche
204.000 ha
Teesorten
Ca. 92 % aller in Zhejiang produzierten Tees sind Grüntees
Höhenlage
50 - 1.300 Meter
Zhejiang

Zhejiang

Zhejiang ist eine an der Küste zum Ostchinesischen Meer gelegene Provinz, die – sowohl hinsichtlich Produktionsvolumen (Rang 7 - Stand 2017) als auch hinsichtlich Qualität – eine der wichtigsten Teeanbaugebiete Chinas darstellt. Zhejiang ist eine der am dichtesten besiedelten und wohlhabendsten Provinzen in China. Die Teegärten in Zhejiang sind etwa doppelt so groß wie im Landesschnitt. Obwohl Zhejiang nur ca. 6,5 % aller chinesischen Tees produziert, liegt der Anteil beim Teeexport bei ca. 43 % (2019). Der aus Zhejiang exportierte Tee muss nicht zwingend dort angebaut und hergestellt worden sein. D.h. die Menge an exportiertem Tee, der tatsächlich aus Zhejiang stammt, ist möglicherweise ungleich geringer. Den überwiegenden Teil aller Tees aus Zhejiang machen Grüntees aus (92 %).

Haupterntezeit

Die Haupterntezeit in Zhejiang beginnt in frühen Fällen bereits Mitte bis Ende März und endet Mitte Oktober. Die Frühjahresernte ist insbesondere für die Herstellung von hochwertigen Grüntees von großer Bedeutung. Hiernach, insbesondere in der Regenzeit, werden normalerweise nur noch Grüntees von minderer Qualität hergestellt. Viele Teegartenbetreiber, die hochwertige Grünteequalitäten produzieren, schneiden die Pflanzen traditionellerweise nach der Frühjahresernte zurück. Mittlerweile tendieren allerdings immer mehr Teegartenbetreiber dazu, die Erntesaison zu verlängern und ihre Produktion auch auf andere Teesorten (z.B. Schwarztee) auszuweiten.

Klima

Zhejiang hat ein feuchtes subtropisches Klima mit deutlich abgegrenzten Jahreszeiten, die sich auch auf die Verteilung der Niederschläge auswirken. Bedingt durch den Sommermonsun mit seinen Südostwinden, die ergiebige Regenfälle vom Ostasiatischen Meer auf das Festland befördern, ist der Sommer die niederschlagsreichste Jahreszeit. Auch im Winter treten Regenfälle auf. Insgesamt unterscheidet sich das Klima teilweise stark zwischen der Küste und dem Hinterland, zwischen dem Tiefland und dem Hochland sowie zwischen dem Norden und dem Süden, besonders im Winter.

Gelände/Lage

Der Großteil der Provinz ist mit Hügeln und kleinen Bergketten bedeckt. 70,4 % der Fläche sind Gebirge, 23,2 % sind Becken und Ebenen. Die verbleibenden 6,4 % sind Gewässer (Seen und Flüsse). Die Hügel und Berge liegen im Westen und Süden der Provinz. Dort befindet sich auch der mit 1.921 Metern höchste Berg der Provinz Huangmaojian, der zum Wuyi Gebirge gehört, dessen Großteil in der Provinz Fujian liegt. Im Norden Zhejiangs gibt es eine große Ebene, die rund um die Hangzhou-Bucht liegt. In dieser von vielen Flüssen durchzogenen und sehr fruchtbaren Gegend liegen einige der bekanntesten Teeanbauregionen der Provinz.

Böden

Die Böden der nördlichen Ebene, die bis zum See Tai Hu (drittgrößter Süßwassersee Chinas) reichen, unterscheiden sich stark von den Böden im Rest der Provinz. Die Region, die einst Teil des Seebetts war, ist mit reichhaltigem Schwemmlandboden bedeckt, auf dem auch Tee angebaut wird. Die hügeligen und gebirgigen Teile der Provinz südlich der Ebene zeichnen sich durch Waldböden mit Grau- und Braunerden in den höheren Lagen und eisenhaltigen roten und gelben Podsolböden auf den tiefer gelegenen Hängen aus.

Geschmacksprofil

Grüntees aus Zhejiang schmecken vollmundig und herb und werden, je nach Teesorte, Terroir und Verarbeitung, von fruchtigen, grasig-grünen oder auch nussigen-röstigen Noten begleitet.

Kultivare/Varietäten

Da in Zhejiang vorrangig Grüntees hergestellt werden, dominieren vor allem solche Kultivare, die zur Herstellung von Grüntees besonders geeignet sind. Für die wohl bekannteste Grünteesorte der Provinz, Long Jing (auch „Lung Ching“ oder zu deutsch „Drachenbrunnentee“), werden beispielsweise die Kultivare Long Jing 43, Longjing Changye, Zhongcha 102 oder Zhongcha 108 angebaut. Für die Grünteespezialität Anji Bai Cha werden hauptsächlich die Kultivare Anji Bai Ye, Huang Jin Ya, und Huang Jin Ye angebaut. Dies sind nur einige wenige Beispiele aus einer Vielzahl an Kultivaren, die in der Provinz anzutreffen sind.

Teesorten

Ca. 92 % aller in Zhejiang produzierten Tees sind Grüntees. Schwarztees machen gerade einmal einen Anteil von 4 % aus.

Besondere Teeverarbeitung/Tees

Die bekanntesten Grüntees aus Zhejiang sind u.a. Long Jing und Anji Bai Cha. Im großen Maßstab wird in Zhejiang u.a. auch Gunpowder produziert.

Besondere Teezuberietung/Zeremonien

Außerhalb der Hauptstadt der Provinz liegt der Jingshan Tempel, der einst berühmt für seine Teezeremonie war, die in der Zeit von 1127 bis 1279 nach Japan exportiert wurde und damit als wichtiger Ursprungsort für die japanische Teezeremonie angesehen werden kann. Im Laufe der Jahrhunderte ist die hier praktizierte Teezeremonie immer mehr in Vergessenheit geraten. Heute arbeiten die Einheimischen an der Umstrukturierung des Tempels, um die Teezeremonie wieder aufleben zu lassen.

Insiderwissen

Die Provinz Zhejiang hat es vorgemacht. In den 1990er Jahren gehörte das Dorf Huangdu zu den ärmsten Dörfern des Landkreis Anji im Nordwesten der Hauptstadt der Provinz Hangzhou. Auf den Vorschlag des Sekretärs der Zweigstelle der Kommunistischen Partei (KP) Chinas, Tee anzubauen, reagierten die Dorfbewohner damals noch mit großer Skepsis. Nach einiger Überzeugungsarbeit und nicht zuletzt durch den Besuch des Staatspräsidenten der Volksrepublik China, Xi Jinping, haben die Dorfbewohner das Potential des Teeanbaus erkannt. In 2019 produzierte das Dorf Tee im Wert von 400 Millionen Yuan (umgerechnet ca. 51,5 Millionen Euro) und das jährliche Pro-Kopf-Einkommen überstieg 49.000 Yuan (umgerechnet 6.317,84 Euro). Damit ist es fast dreimal so hoch wie das Durchschnitts-Pro-Kopf-Einkommen im ländlichen China. Das Dorf Huangdu ist nur ein Beispiel von vielen Dörfern und ländlichen Regionen in der Provinz Zhejiang, die mit Hilfe des Teeanbaus zu Wohlstand gelangen konnten. Mittlerweile haben sich die Dorfbewohner Huangdus dazu entschlossen, 5.839 von Armut betroffenen Bauern in vier Landkreisen in drei Provinzen im Südwesten Chinas Teesetzlinge zu spenden und ihnen so zu helfen, ebenfalls zu Wohlstand zu gelangen.

Anhui

Fläche
186.830 ha
Teesorten
Der überwiegende Teil der in Anhui erzeugten Tees sind Grüntees (88,8 %). Den Rest machen Schwarztee (6,5 %) und gelbe Tees (4,4 %) aus.
Höhenlage
20 - 1.300 Meter
Anhui

Anhui

Anhui ist eine sehr ländliche und stark landwirtschaftlich geprägte Provinz im Osten Chinas, ohne direkten Zugang zum Meer. Anhui ist zwar eine der kleinsten Provinzen der Volksrepublik, beheimatet aber fast 60 Millionen Menschen. Damit ist sie mit 429 Einwohnern pro Quadratkilometer die am dichtesten besiedelte Provinz Chinas. Der Jangtse durchquert die Provinz vom Südwesten zum Osten. Tee wird vorrangig im südlichen Teil der Provinz angebaut (in der Jianghuai Region südlich des Huai-Flusses sowie in der Jiangnan Region südlich des Jangtses). Die Teegärten in Anhui haben eine durchschnittlich kleinbäuerliche Größe. Anhui produziert zwar nur ungefähr 5 % des chinesischen Tees und liegt damit lediglich auf Rang 8, ist aber bekannt für ihre hochwertigen Qualitäten und Teespezialitäten. Der überwiegende Großteil der in Anhui erzeugten Tees sind Grüntees.

Haupterntezeit

Die Ernte beginnt im April, teilweise bereits im März. Die Herstellung von der bekanntesten Schwarzteesorte der Provinz, Keemun, beginnt ebenfalls zu dieser Zeit und reicht bis in den Mai hinein. Spätere Pflückungen bilden insbesondere für Keemun und andere hochwertige Tees eher die Ausnahme. Je nach (Mikro-)Klima endet die Erntezeit im Herbst bis zum Eintreten des kühlen und trockenen Winters.

Klima

Das Klima in Anhui ist etwas rauer als in den Küstenprovinzen. Dafür ist es viel milder als im Westen Chinas. Auch Anhui ist geprägt von einem saisonalen Monsunklima, das durch heiße, feuchte Sommer und kühlere, trockene Winter gekennzeichnet ist. Im Süden der Provinz, insbesondere im Jangtse-Tal, herrscht im Sommer eine hohe Luftfeuchtigkeit und die Niederschläge sind relativ gleichmäßig verteilt.

Gelände/Lage

In der Provinz finden sich sowohl gebirgige Regionen als auch flache Ebenen. Der südliche Teil der Provinz, das Jangtse-Tal (Chang Jiang), ist von der nördlichen Ebene durch eine Reihe von Bergen getrennt, die sich ungefähr von West nach Ost erstrecken. Das auch als gelbe Berge bezeichnete Gebirge Huang Shan im Südosten der Provinz an der Grenze zu Zhejiang zählt zu den beliebtesten touristischen Zielen Chinas und stellt zusammen mit dem Dabie-Gebirge im Südwesten der Provinz eine der wichtigsten und bekanntesten Teeanbaugebiete der Provinz dar.

Böden

Das Hochland nördlich und südlich des Jangtse besteht hauptsächlich aus roten Podsolböden, die für den Teeanbau wertvoll sind. Die Überschwemmungsgebiete des Jangtse bestehen hauptsächlich aus Schwemmland. Auch die Böden des Huai-Beckens bestehen aus Schwemmland, sind aber aufgrund ihren Kalkgehalts für den Teeanbau ungeeignet. Gegen diesen spricht auch das kühlere und trockenere Klima, das im Norden der Provinz vorherrscht.

Geschmacksprofil

Die charakterstarken und aromatischen Schwarztees aus Anhui schmecken würzig-süß, oft leicht rauchig oder auch erdig. Grüntees aus Anhui sind vollmundig, langanhaltend und schmecken frisch und angenehm süß, begleitet von grasig-grünen, nicht selten auch floralen oder röstig-nussigen Noten.

Kultivare/Varietäten

Einer der bekanntesten Kultivare, die für den Teeanbau in der Provinz von Bedeutung sind, ist Zhu Ye Zhong. Dieser ist der ursprüngliche Kultivar für die Herstellung für Keemun, für den mittlerweile aber auch viele weitere Kultivare verwendet werden. In Anhui sind sowohl kleinblättrige als auch großblättrige Kultivare anzutreffen. Zu den letzteren gehören u.a. Huang Shan Da Ye Zhong (aus den Gelben Bergen) oder Yang Shu Lin Zhong, die beide in erster Linie für grüne Tees verwendet werden. Bei Shi Da handelt es sich um einen weiteren großblättrigen Kultivar, der vor allem für die Teespezialität Tai Ping Hou Kui verwendet wird. Neben den hier beschriebenen Kultivaren werden in Anhui noch viele weitere angebaut.

Teesorten

Der überwiegende Teil der in Anhui erzeugten Tees sind Grüntees (88,8 %). Den Rest machen Schwarztee (6,5 %) und gelbe Tees (4,4 %) aus.

Besondere Teeverarbeitung/Tees

Einer der bekanntesten Tees aus Anhui ist die aus dem am Fuße der gelben Berge gelegenen Kreis Qimen stammende Schwarzteesorte Keemun. Dieser Schwarztee wurde zum ersten Mal 1875 produziert und hat daher eine relativ kurze Geschichte. Eine der Besonderheiten von Keemun ist, dass die Pflanzen des Kultivars Zhu Ye Zhong das ätherische Öl Myrcenol enthält, das neben anderen ätherischen Ölen für die berühmten aromatischen Eigenschaften von Keemun verantwortlich ist. Das Aroma, das Myrcenol zusammen mit den anderen enthaltenen ätherischen Ölen im Keemun Tee entfaltet, lässt sich als erdig, fruchtig, blumig und leicht zitrusartig mit Noten von Kiefern, Orchideen und getrockneten Pflaumen beschreiben. Keemun wird mittlerweile nicht mehr nur in Anhui, sondern u.a. auch in den angrenzenden Provinzen Hubei und Jiangxi produziert.

Insiderwissen

Im Rahmen der Panama-Pacific International Exposition, die 1915 in San Francisco stattfand, wurden die zehn besten chinesischen Tees ausgezeichnet. Diese Auflistung dürfte eine der ersten dieser Art gewesen sein und die Basis vieler verschiedener Listen darstellen, die im Laufe der Zeit veröffentlicht wurden. Drei von den im Jahre 1915 ausgezeichneten Tees kamen aus der Provinz Anhui. Die Schwarzteesorte Keemun erhielt die Goldmedaille und erlangte hierdurch weltweite Bekanntheit. Die anderen beiden Tees aus Anhui waren Huangshan Maofeng und Lu An Gua Pian. Diese drei Tees werden auch heute noch regelmäßig zu den besten Tees Chinas gezählt.

Hunan

Fläche
177.530 ha
Teesorten
Fast die Hälfte aller Tees aus Hunan sind Grüntees (46,6 % in 2015)
Höhenlage
100 - 1.800 Meter
Hunan

Hunan

Provinz im Süden Chinas. Südlich des Jangtses gelegen. Angrenzende Provinzen: Im Norden Hubei, Jiangxi im Osten und Guangdong im Südosten, Guangxi im Südwesten, Guizhou im Westen und die Stadt Chongqing im Nordwesten. Der Name Hunan setzt sich aus den chinesischen Wörtern hu "See" und nan "Süden" zusammen und bedeutet das Land südlich des Dongting-Sees. Die Provinz ist eine Binnenprovinz ohne eigenen Zugang zum Meer.

Die Provinz Hunan ist eine der vitalsten Regionen der chinesischen Teeindustrie. Hier befinden sich unzählige innovative und qualitätsbewusste Teegärten und -hersteller. In der Mitte des 20. Jahrhunderts stand Hunan noch auf Platz 1 der Provinzen mit dem höchsten Produktionsvolumen. Obwohl Hunan zwar mittlerweile nur noch auf Platz 6 steht, gehört die Provinz immer noch zu den wichtigsten des Landes. Nicht zuletzt auch, weil sich Hunan als Heimat unzähliger Teeproduzenten einen Namen gemacht hat, die sich der handwerklichen Herstellung von hochklassigen Teespezialitäten und Raritäten verschrieben haben. Hunan sticht auch insofern hervor, dass die Provinz über Jahre ihre Produktion steigern konnte, ohne ihre Teeflächen in nennenswertem Umfang ausweiten zu müssen. In vielen anderen chinesischen Provinzen war genau das Gegenteil der Fall. Hier wurden oft neue Teeanbauflächen erschlossen, ohne dass die Produktionsmengen entsprechend mitwuchsen. In den letzten Jahren hat allerdings auch Hunan seine Teeanbauflächen weiter ausgebaut. Zuletzt um kräftige 10 % (in 2020). Hunan ist auch für den Tee-Export von besonderer Bedeutung. Nach den Provinzen Zhejiang und Anhui steht Hunan auf Platz 3 der Provinzen mit dem größten Tee-Exportvolumen.

Die Teeanbaugebiete Hunans befinden sich über die gesamte Provinz verteilt. Insbesondere mit Blick auf die lange Tradition der Herstellung von dunklem Tee, spielen die Landkreise Anhua in Zentral-Hunan und Linxiang im Nordosten der Provinz südlich der Grenze zu Hubei eine wichtige Rolle. Im Nordosten der Provinz befinden sich weitere wichtige Orte für den Teeanbau in Hunan. Darunter auch die Insel Yun Shan (auch „Junshan“) auf dem Dongting-See, auf dieser wird der berühmte gelbe Tee „Yun Shan Yin Zhen“ hergestellt. Die Teefelder Hunans sind im Schnitt deutlich kleiner als der chinesische Durchschnitt (ca. ¼ der landesdurchschnittlichen Größe.Stand 2010).

Haupterntezeit

Die Ernte beginnt üblicherweise im April, in milderen Klimaten bereits im März. Die Monate April bis Juni sind die bedeutendsten. Teilweise wird auch den Sommer über bis in den Herbst hinein geerntet.

Klima

Das Klima in Hunan unterscheidet sich zwischen den nördlicheren und südlicheren Regionen teilweise recht deutlich. Der Norden wird insbesondere im Winter stark durch kalte Winde aus der Mongolei beeinflusst, die in Richtung Süden über die Provinz ziehen. Die durchschnittliche Mindesttemperatur im Winter liegt bei 6 °C. Die Sommer sind lang und feucht, die durchschnittliche Höchsttemperatur im Sommer beträgt 30 °C. Im Norden gibt es durchschnittlich 260 frostfreie Tage pro Jahr, während es im Süden durchschnittlich 300 sind. Die Niederschläge, fast ausschließlich Regen, sind reichlich, wobei die maximalen Niederschläge zwischen Frühling und Sommer auftreten. Die jährliche Gesamtniederschlagsmenge von 1.420 mm nimmt von Süden nach Norden ab. Hunan liegt im Einzugsbereich des feuchten Monsuns, der im Sommer von West nach Ost entlang des Jangtse-Beckens zieht und zeitweise lange Perioden heftiger Regenfälle mit sich bringt, die zu ausgedehnten Überschwemmungen von tief liegenden Gebieten führen.

Gelände/Lage

Mehr als ein Viertel der Fläche von Hunan liegt auf einer Höhe von über 500 Metern, und ein großer Teil davon liegt weit über 900 Meter über dem Meeresspiegel. Die Provinz ist zum Westen, zum Süden sowie zum Osten von Hügeln und Bergregionen umgeben. Das Hochland im Westen verläuft von Nordost nach Südwest und bildet den östlichen Rand des Yunnan-Guizhou-Plateaus, dessen Verlängerung, das Xuefeng-Gebirge, liegt im Herzen der Provinz. Diese Berge sind zum Teil tief durch Flusstäler eingeschnitten. Das Nan-Gebirge im Süden verläuft von Osten nach Westen auf Höhen zwischen 150 und 1.000 Metern und bildet eine breite Berggrenze zwischen Hunan, Guangdong und Guangxi. Die Berge des Nan-Gebirges sind größtenteils kuppelförmig geformt. Im Osten bilden die Bergketten von Zhuguang und Wugong die Grenze zu Jiangxi. Das Zhuguang-Gebirge im äußersten Südosten der Provinz erhebt sich bis zu einer Höhe von 2.000 Metern. Die Hochebenen im Westen, Süden und Osten fallen sanft und stetig zur Ebene des Dongting-Sees im Norden hin ab, die an die Hubei-Ebene angrenzt und einen Teil des Überschwemmungsgebietes des Jangtse-Flusses bildet. Insgesamt ist Hunan eine sehr gebirgige Provinz. Etwa 80 % der Fläche bestehen aus Hochland und nur ca. 20 % aus Tiefland. Viele der Teegärten befindet sich an Hängen, die in Terrassen angelegt sind.

Böden

Der Großteil der Böden Hunans sind lateritische (ausgelaugte und eisenhaltige) Böden mit gelber oder rötlicher Färbung, wobei diese insbesondere bei Böden mit hohen Tonanteilen vorzufinden ist. Die roten tonhaltigen Böden der hügeligen Regionen von Zentral- und Süd-Hunan sind stark sauer und arm an organischem Material. Die Schwemmlandböden in den nördlichen Ebenen, die aus dem Schlamm gebildet wurden, den der Jangtse und seine Nebenflüsse von den Bergen hinabbefördert haben, sind weniger sauer und werden insbesondere für den Reisanbau genutzt.

Geschmacksprofil

Das Geschmacksprofil von Tee aus Hunan hängt von einer Vielzahl an Faktoren ab. Neben einer einer Reihe an Teespezialitäten werden in Hunan auch viele Teesorten produziert, die insbesondere auf den westlichen Exportmärkten sehr beliebt sind. Hierzu zählen u.a. die Grünteesorten Chun Mee oder Gunpowder, deren leicht rauchige Aromen bei vielen Tees aus Hunan vorkommen. So auch bei vielen der dunklen Tees aus Hunan, deren Aromen durch an Kiefern oder Heu erinnernde Nuancen und einen angenehmen weichen, milden und angenehm süßen Geschmack erweitert werden.

Kultivare/Varietäten

Die in Hunan angepflanzten Teepflanzen können zum überwiegenden Großteil der Sinensis Varietät zugeordnet werden. Neben alten, in Hunan heimischen Pflanzen, die auf traditionelle Weise selektiert und vermehrt werden, kommen auch Kultivare zum Einsatz, die entweder speziell für den Teeanbau in Hunan oder für ganz China freigegeben werden. Für die Zucht und Entwicklung von regional freigegebenen Kultivaren ist u.a. das Hunan Tea Research Institute zuständig. Zu den verbreitetsten Kultivaren der Provinz gehören u.a. Baihaozao, Gaoqiaozao, Gaoyaqi, Huangjincha und Zhueqi. Die meisten dieser Kultivare sind für die Herstellung von Grüntee als auch Schwarztee geeignet.

Teesorten

Fast die Hälfte aller Tees aus Hunan sind Grüntees (46,6 % in 2015). Viele der hierzulande beliebten Grünteesorten, wie etwa Gunpowder, Chun Mee oder Jasmin Tee, kommen aus Hunan. Ca. 40 % (40,25 % in 2015) sind dunkle, nachfermentierte Tees. An den in ganz China hergestellten dunklen Tees hat Hunan einen Anteil von 23,35 % (2015). Nur Yunnan produziert mehr dunkle Tees (42,20 % aller chinesischen dunklen Tees in 2015). Schwarztees aus Hunan machen lediglich 10,74 % (2015) aller in Hunan hergestellten Tees aus. Weiße, gelbe und Oolong Tees haben zwar zusammen lediglich einen Anteil von unter 5 % (2015) der in Hunan hergestellten Tees, die hier hergestellten gelben Tees zählen allerdings zu den besten Chinas.

Besondere Teeverarbeitung/Tees

Einer der bekanntesten Tees Hunans ist der „Jun Shan Yin Zhen“. Dieser gelbe Tee stammt von der Insel Yun Shan (auch Junshan) auf dem Dongting-See. Hierbei handelt es sich um eine äußerst seltene Rarität und klassische Teespezialität, die als Mutter aller gelben Tees gilt.

Die Verarbeitung von Junshan Yinzhen erstreckt sich über insgesamt drei Tage. Sie beginnt damit, dass frisch gepflückten Teeblätter im Freien für ca. zehn Stunden gewelkt werden. Dann folgen verschiedene Röst- und Trockenvorgänge, die das Einschlagen der Teeblätter in ein starkes, raues, feuchtigkeitsempfindliches Papier beinhalten. Aufgrund des Sauerstoffmangels beginnt eine langsame Fermentation, die dem Tee sein spezifisches Aroma verleiht. Dieses unterscheidet sich im Vergleich zum frischen „grünen“ Geschmack grüner oder weißer Tees dahingehend, dass der klassisch verarbeitete gelbe Tee einen sanft-runden, samtigen Geschmack entwickelt. Abgerundet wird dieser durch die charakteristischen harzig-süßen Noten des „Jun Shan Yin Zhen“.

Insiderwissen

Dunkler, nachfermentierter Tee spielt in Hunan eine ganze besondere Rolle. Nach Yunnan ist Hunan die zweitwichtigste chinesische Provinz für die Herstellung von dunklem Tee, der nicht nur auf dem heimischen Markt, sondern auch auf den Exportmärkten stark nachgefragt wird.

Der Landkreis Anhua gehört mit seiner über 1000 Jahre alten Tradition in der Herstellung von dunklem Tee zu den wichtigsten Regionen für diese Teespezialität. Die Region produzierte im Jahr 2020 beachtliche 85.000 Tonnen nicht nur dunklem Tees.

Im Jahr 2019 veröffentlichte die Lokalregierung von Hunan einen Plan zum Aufbau charakteristischer landwirtschaftlicher Städte mit dem Ziel der Entwicklung ländlicher Regionen. Im Rahmen des Plans können Teebauern Subventionen für die Nutzung ihrer Flächen zum Teeanbau in Anspruch nehmen. Weiterhin erhalten Teebauern kostenlos Teesämlinge, Düngemittel und fachkundige Beratung. Nicht zuletzt wird ihnen auch ein Preis für den fertig hergestellten Tee garantiert, der nicht unter dem vereinbarten Mindestpreis liegt.

Auch die Infrastruktur zum Anbau und zur Herstellung von Tee sowie Marketing und sämtliche nachgelagerte Prozesse der Teewertschöpfungskette wurden und werden revitalisiert. Seit kurzem ist Anhua Heimat der ersten berufsbildenden Schulungseinrichtung für dunklen Tee und des ersten Forschungsinstituts für dunklen Tee des Landes.

Der touristische Sektor, der u.a. mit der Teeindustrie und der Kulturbranche Hand in Hand geht, erlebt im Zuge dieser Entwicklungen einen Aufschwung. Mit Hilfe dieser Maßnahmen konnte bereits mehr als 100.000 Bewohnern in Anhua geholfen werden, der Armut zu entfliehen.

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