China
China gilt als das Ursprungsland des Tees und die Provinz Yunnan als Urheimat des Teestrauchs (Camellia sinensis (L.) Kuntze). Von hier aus hat sich der Tee in das benachbarte Assam, Burma, Laos und Südchina verbreitet.
Der wohl bekannteste Mythos zur Entdeckung des Tees besagt, dass der Kaiser Shennong um 2737 v. Chr. Tee durch einen Zufall entdeckt haben soll. Eines Tages fielen Blätter eines Teestrauches in sein Wasser (er soll aus hygienischen Gründen nur heißes Wasser getrunken haben), färbten dieses und gaben ihm Geschmack. Der Kaiser war begeistert von der vitalisierenden und erfrischenden Wirkung und gab seinen Untertanen daraufhin Tee zu trinken und lehrte sie, Tee zuzubereiten.
Als historisch gesichert gilt, dass Tee aus Yunnan im Jahre 1066 v. Chr. als Tribut an den Kaiser geschickt wurde. Spätere Erwähnungen des Tees datieren auf die Jahre 350 v. Chr. Iin einem chinesischen Wörterbuch aus dieser Zeit wird beschrieben, dass sich die Kultivierung von Tee von der Provinz Szechuan ausgehend entlang des Yangtse-Tals bis zu den Küstenprovinzen ausbreitete. 221 v. Chr. (erste Erwähnung einer Teesteuer) und 59 v. Chr. geht aus einem Sklavenvertrag in Gedichtform hervor, dass es zu den Pflichten eines Sklaven gehörte, Tee zu kaufen, zuzubereiten und zu servieren.
Die Verbreitung des Tees in China, bzw. im gesamten ostasiatischen Raum, ist kaum von der Verbreitung verschiedener religiösen und philosophischen Lehren zu trennen. Es waren vor allem buddhistische Mönche, die Tee in der Nähe von Klöstern anbauten und herstellten. Das Teetrinken wurde auch vom Adel übernommen, der die Kunst des Teekochens verfeinerte.
Die Art wie Tee hergestellt und zubereitet wurde hat sich über die Jahrhunderte stets verändert und weiterentwickelt: Während der Tang Dynastie (618-907 n. Chr.) war es üblich, die Teeblätter zu dämpfen, in einem Mörser zu zerstoßen und teilweise mit anderen Zutaten zu einem Kuchen zu formen. Zur Zubereitung des sog. Ziegeltees wurde ein Stück von dem Kuchen abgebrochen und mit heißem Wasser aufgegossen. Während der Song Dynastie (960-1279 n. Chr.) wurde der Ziegeltee durch Pulvertee abgelöst, für den Teeblätter in Steinmühlen zu feinem Staub zermahlen wurden. Zur Zubereitung wurden aus Bambus gefertigte Pinsel oder Besen verwendet.
Blatt-Tees, wie wir sie heute gewohnt sind, entstanden erst während der Ming Dynastie (1368 - 1644). Schwarze Tees sind erst im 16. Jahrhundert und damit erst kurz bevor die ersten Tees nach Europa exportiert wurden (der erste Tee gelang 1610 durch die Holländer nach Europa)) entstanden. Oolong Tees sind wiederum erst im 18. Jahrhundert entstanden.