Qualitätssicherung auf höchstem Niveau
Um besten Teegenuss für die Verbraucher sicherzustellen, führt die deutsche Teewirtschaft konsequente Qualitätskontrollen durch. Sensorische, optische und analytische Kontrollen finden sowohl in den Teeanbauländern als auch in Deutschland statt.
Sensorische und optische Kontrollen
Entscheidend für die Qualität eines Tees sind Geschmack, Geruch und Farbe des Aufgusses. Bei der sensorischen und optischen Prüfung findet eine Beurteilung des trockenen Teeblattes, des Blattes nach dem Aufguss ("Infusion") sowie der „Tasse“ statt. Dabei sind Aroma, Farbe und Leuchtkraft des Aufgusses, aber auch Frische und die Stärke/Kraft entscheidende Kriterien.
Durchgeführt werden diese Kontrollen von den Tee-Verkostern (Tea-Tastern) der jeweiligen Tee-Firmen. Mit einer Handwaage werden von den einzelnen Proben jeweils genau 2,86 Gramm Tee abgewogen, in einen Porzellanbecher mit Deckel gefüllt und mit sprudelnd kochendem Wasser aufgegossen. Die Aufgüsse sollen bei Grüntees drei Minuten, bei Schwarztees fünf Minuten ziehen. Zunächst werden die aufgebrühten Teeblätter auf Farbe und Beschaffenheit begutachtet und auf Geruch getestet. Im zweiten Schritt führt der Tea-Taster eine Geschmacksprobe durch, bei der er nacheinander jede Probe kostet, um unterschiedliche Nuancen herauszuschmecken. Bei der Beurteilung der sensorischen und optischen Qualität des Tees geht der Tee-Verkoster nach streng vorgegeben und international anerkannten Bewertungskriterien vor.
Umfassendes Monitoring-System
Neben den senorischen und optischen Kontrollen werden die Teeproben durch spezialisierte Labore analytischen Kontrollen unterzogen. So wird sichergestellt, dass nur Tees gekauft werden und auf den europäischen Markt gelangen, die den europäischen Vorschriften zu Rückständen und Kontaminanten entsprechen. Die Teewirtschaft hat ein eigenes Monitoring-System entwickelt, das eine Sammlung und Zusammenfassung der Untersuchungsergebnisse der analysierten Teeproben in einer gemeinsamen Datenbank einschließt. Der Deutsche Teeverband e.V. wertet diese Daten regelmäßig aus und kann so Rückschlüsse auf die Verwendung von Pflanzenschutzmitteln in den unterschiedlichen Erzeugerländern bzw. den einzelnen Anbauregionen ziehen.
Auf Basis dieser Ergebnisse kann gezielt auf eine verantwortungsbewußte Pflanzenschutzmittelpolitik in den jeweiligen Anbaugebieten hingewirkt werden. Diese Aktivitäten werden gemeinsam mit den anderen Verbänden im europäischen Teekomitee ETC durchgeführt.
Rechtliche Anforderungen
Der Gesetzgeber hat auf EU-Ebene zum Schutz der Verbraucher Rückstandshöchstmengenverordnungen für Tee und andere Lebensmittel erlassen. Die Einhaltung wird von der Lebensmittelüberwachung kontrolliert.
Wie die Untersuchungsergebnisse zeigen, gehört Tee zu den am geringsten belasteten Lebensmitteln.
Tees werden in der EU nach dem Trockenmessverfahren geprüft, d. h., dass sich die zugelassenen Höchstmengen immer auf ein Kilogramm des Trockenproduktes beziehen. Das bedeutet also, dass ein Kilogramm loser Tee genauso beurteilt wird wie zum Beispiel ein Kilogramm Erdbeeren, Tomaten, Gurken etc. Dabei ist aber zu beachten, dass Früchte und Gemüse 1:1 (d.h. direkt) verzehrt werden. Bei Tee ist das anders: Für eine Tasse werden durchschnittlich nur zwei Gramm benötigt. Verzehrt wird auch nicht der Tee selbst, sondern der Aufguss.
Kooperation mit den Erzeugerländern
Der Teeverband informiert die Ursprungsländer regelmäßig über die aktuell in Europa geltenden Regelungen für Tee. Repräsentanten der Teewirtschaft tauschen sich zudem seit Jahren in ihren Treffen mit Vertretern der Tea Boards, der Wissenschaft und der Teeproduzenten über die Anforderungen an Tee in der EU aus.
Ziel ist dabei, die Erzeugerländer dahingehend zu beraten, den Einsatz von Pflanzenschutzmitteln auf ein notwendiges Minimum zu reduzieren. Des Weiteren testen die Länder neue Wege des Anbaus ohne Pflanzenschutzmittel oder neue Methoden des Pflanzenschutzes auf biologischem Wege. Dazu zählt beispielsweise das Anpflanzen von Bäumen, um Vögel – die natürlichen Feinde der Schädlinge – anzulocken, oder der Einsatz rein biologischer Mittel.
Intensive Gespräche und Kooperationen werden bereits seit den 70er Jahren praktiziert und haben maßgeblich dazu beigetragen, dass Tee heute weitgehend frei von Rückständen ist.
Qualitätssicherung vom Feld bis in die Tasse
Tees, Kräuter- und Früchtetees sind sichere und verlässliche Lebens- und Genußmittel. Damit das so ist (und bleibt) betreiben die Mitglieder des Deutschen Tee & Kräutertee Verbands einen hohen Aufwand bei der Qualitätssicherung. Die einzelnen Schritte, die bereits vor dem Anbau beginnen und bis zum Verkauf reichen, zeigen übersichtlich unsere zwei Info-Grafiken in einer kurzen und in einer ausführlichen Version.
Übersichtsgrafik (Kurzversion)
Übersichtsgrafik (Langversion)
Code of Practice
zur Vermeidung und Verringerung von Kontaminationen mit Pyrrolizidinalkaloiden in Rohstoffen für Kräutertees und Tee
Compendium of Guidelines
for tea (Camellia sinenis)
ENGAGEMENT FÜR TEE – Ausführlichere Informationen zum Engagement der Teewirtschaft für die Vermeidung von Pyrrolizidinalkaloiden (PA) in Rohstoffen für Kräutertees und Tee.